Miese Rabentage
Gestern war ich im Wald. Es war düster. Der Wind pfiff kalt um meine Ohren. Fette Regentropfen. Fallende Blätter. Grünes Moos. Ab und zu ein leuchtender Pilz. Das einzige, was ich hörte, war das Krähen ein paar Raben. Für mich als Sommerkind nicht gerade meine liebste Kulisse für einen Waldspaziergang.
Könnte es sein, dass du den Wechsel der Jahreszeiten grad intensiv wahrnimmst?
Dass sich der Regen und der kalte Wind sich auf deine Stimmung auswirken?
Könnte es sein, dass folgende Gefühle etwas präsenter sind als sonst?
- Traurigkeit
- Sorgen
- Überwältigung
- Müdigkeit
- Gereiztheit
- Hoffnungslosigkeit
- Rastlosigkeit
- Orientierungslosigkeit
Nun, das kann mit dem Wetter zu tun haben.
Es wird möglicherweise auch mit dem Übergang an sich zu tun haben.
Wir befinden uns grad im Übergang zum Herbst, also eine Veränderung der Jahreszeiten.
Übergänge sind immer anspruchsvoll.
Oft wollen wir an dem festhalten, was wir so mögen. (z.B. ich am Sommer...).
Und wenn wir das tun, merken wir nicht, dass es wie Plastik in unseren Händen zerrinnt.
Dass ich irgendwo in der Vergangenheit tummle und mich gegen die Veränderung sperre, wo doch die Gegenwart mich mit offenen Armen mich empfangen möchte.
Wir fühlen uns orientierungslos, unproduktiv, verwirrt, ängstlich, hoffnungslos.
Wir stehen irgendwie neben uns.
Veränderungen gibt es überall. Die Jahreszeiten. Der Tagesrhythmus. Der Menstruationszyklus. Der Mondzyklus.
Und wir Menschen denken, dass wir immer gleich funktionieren sollen.
Gerade im Leben einer Frau bringt das unglaublich viel Druck.
Hast du dich schon mal gefragt, wieso wir erwarten, dass wir immer gleich leistungsfähig, sozialverträglich, zuversichtlich... sein sollten, wo sich doch alles um uns herum verändert?
Genau dieses Festhalten an einem Zustand bringt so viel Leiden.
Wir wollen beispielsweise in dieser Zeit der Corona-Pandemie nichts mehr als zurück zur «Normalität» ohne uns zu fragen, ob wir damals auf dem richtigen Weg waren (zunehmender Stress, Burnout, psychische Erkrankungen... sprechen ihre eigene Sprache).
Wir kämpfen gegen die Veränderung, fühlen uns als Opfer, wollen nichts als "zurück" oder "nichts wie weg" aus dieser Ungewissheit.
Uns an irgendetwas festhalten. Einen Schuldigen finden. Uns in die Zukunft flüchten. Einfach nur weg...
Wie wärs, wenn wir die Veränderung einmal annehmen und neugierig erkunden, was wir daraus lernen können?
Ich habe z.B. ganz viel gelernt über Nähe und Distanz, über meine Bedürfnisse, Grenzen und Energiekörper in dieser Zeit, in der wir überall hören, dass wir Abstand halten sollen. Ich sehe mein ganzes Leben als Forschungsfeld und jeden Moment als Gelegenheit zu wachsen. Und so kam ich letztens mal in ein gewohntes Umfeld, in dem ich normalerweise die Menschen umarme und merkte: "Ah, heute will ich das ja eigentlich gar nicht. Und traute mich auch wirklich, dies mitzuteilen."
Genau wie John Maxwell gesagt hat:
"Veränderung ist unvermeidbar. Wachstum ist optional."
Genau so ist es mit dem Zyklus der Frau.
Wir befinden uns in einem ständigen Prozess der Veränderung.
Davon erzähle ich dir im nächsten Blog oder in meinem Workshop "Moon Wisdom".
Heute möchte ich dich ganz einfach einladen, einen kurzen Moment inne zu halten und dir folgende Fragen zu stellen:
- Wie geht es dir heute?
- Welche Gefühle sind präsent?
- Nimmst du eine Veränderung wahr?
- Gibt es Dinge, gegen die du gerade ankämpfst?
Lass es mich wissen, es interessiert mich wirklich!
Und ich freue mich, dir nächstes Mal mehr über den Zyklus der Frau und unseren Kampf dagegen zu erzählen.
Alle Infos zu "Moon Wisdom" findest du hier!